2000
Der Kirschgarten
2000
Der Kirschgarten
Die Zeit ist Tschechows Gegenwart, also etwa die Jahrhundertwende: das Stück entstand im Jahre 1903, zwei Jahre vor der Revolution (es unterliegt keinem Zweifel, dass Tschechow diese für notwendig und wünschenswert gehalten hat). Das Stück ist geradezu ein Exempel über die alte und die neue Zeit ...
Beschreibung
Der Kirschgarten gehört zu einem alten Adelsgut. Die Besitzerin lebt seit Jahren im Ausland. Jetzt wird sie daheim zurückerwartet. Das Geld, von dem sie seit dem Tod ihres Mannes, eines Rechtsanwalts, und ihres kleinen Jungen – sie hat beide im selben Jahr verloren – gelebt hat, ist aufgebraucht. Das Gut, auf dem ihr Bruder lebt, ist verschuldet: es soll demnächst versteigert werden. Es gibt einen praktischen Mann, Bauernsohn, der es zu etwas gebracht hat: von ihm stammt die Idee, wie die Herrschaften aus ihrer Misere herauskommen könnten. Man müsste das Land parzellieren, die Lage am Fluss und nahe der Bahn ist günstig, für Villengrundstücke wird gute Pacht gezahlt. Natürlich müsste das alte Herrenhaus abgerissen und der Kirschgarten abgeholzt werden ... Allein diese Vorstellung lässt den Plan unerträglich erscheinen. Man wird schon einen Ausweg finden. Da ist die reiche Tante, die Tochter könnte eine gute Partie machen... Aber am Tag der Auktion platzen die Illusionen. Das Gut ist verkauft. Es wird ein wenig Geld übrigbleiben, wenn die Schulden bezahlt sind; doch lange wird es nicht reichen.Der neue Besitzer ist der Mann, der die Idee hatte: jetzt wird sie verwirklicht. Während die alten Herrschaften für immer Abschied nehmen vom Herrenhaus und dem Kirschgarten fallen bereits die ersten Axthiebe ...
Siegfried Melchinger
Zum Autor
Anton Tschechow
22.2.1892 – 02.07.1904
«Sie brauchen meine Biographie? Da ist sie. Geboren wurde ich 1860 in Taganrog. 1879 beendete ich das Gymnasium in Taganrog. 1884 beendete ich das Studium an der Medizinischen Fakultät der Universität Moskau. 1888 bekam ich den Puschkinpreis. 1890 unternahm ich eine Reise nach Sachalin durch Sibirien und zurück übers Meer.
Beschreibung
1891 unternahm ich eine Tournee durch Europa, wo ich sehr guten Wein getrunken und Austern gegessen habe ... zu schreiben begann ich 1879 in der «Strekoza»... Ich habe auch am dramatischen Fach gesündigt, wenn auch mit Massen. Bin in sämtlichen Sprachen übersetzt. Die Tschechen und Serben finden mich ebenfalls gut. Auch die Franzosen sind dem Austausch nicht abgeneigt. In die Mysterien der Liebe eingeweiht wurde ich, als ich 13 Jahre alt war. Mit meinen Kollegen – Medizinern wie Literaten – pflege ich ausgezeichnete Beziehungen. Junggeselle. Möchte eine Pension bekommen. Praktiziere als Arzt, und zwar so weit, dass ich im Sommer manchmal gerichtsmedizinische Obduktionen vornehme, die ich schon 2 – 3 Jahre nicht mehr durchgeführt habe. Unter den Schriftstellern bevorzuge ich Tolstoj, unter den Ärzten – Zacharjin. Aber das ist alles Unfug. Schreiben Sie, was Sie wollen ... » Anton Tschechow, 22.2.1892
Anton Tschechow litt seit 1884 an Lungentuberkulose. An dieser damals unheilbaren Krankheit starb er am 2. Juli 1904 im deutschen Badenweiler, wo er sich einer Kur unterziehen wollte.
Mitwirkende
Ljubow Andrejewna Ranjewskaja, eine Gutsbesitzerin, Carole Ritz
Anja, ihre Tochte, rBarbara Heynen
Warja, ihre Adoptivtochter, Ursula Teuffel
Leonid Andrejewitsch Gajew, Ranjewskajas Brude, rBeat Imesch
Jermolaj Alexejewitsch Lopachin,ein Kaufmann, Claudio Albrecht
Pjotor Sergejewitsch Trofimow, ein Student, Philipp Spiegel
Boris Borissowitsch Semeonow-Pischtschik, ein Gutsbesitzer, Elmar Heinen
Charlotta Iwanowna, eine Gouvernante:Ingrid Weis
Semjon Pantelejewitsch-Jepichodow, ein Kontorist, Fidelis Sonnentrücker
Beschreibung
Dunjascha, ein Dienstmädchen, Karin Hutter
Firs, ein Diener, Markus Berchtold
Jascha, ein junger Diener, Ulysse Tscherrig
Ein Passant, Beat Nellen
Ein Bahnhofvorsteher, Beat Nellen
Regie, Mani Wintsch, Marianne Heinen
Dialektfassung, Beat Heinen
Bühnenbild, Peter Bissegger
Dramaturgie, Bernadette Wintsch-Heinen
Produktionsleitung, Moritz Albrecht
Plakat, René Niederberger
Gesang, Werner Salzmann
Souffleuse, Ellen Ruppen
Licht, Hans-Ruedi Ambord, René Kiechler
Kostüme, Gilberte Jaggy
Maske, Elsbeth Ruppen, Hanny Derendinger, Rita Eggel, Thildi Egger, Beatrice Eyer, Marielle Ritz
Zaubertricks, Christoph Wolfisberg
Bühnenbau, Mario Bissegger, OPRA-Beschäftigungswerkstatt, sibeval, Steg
Requisite, Andreas Zurschmitten, Christoph Zurschmitten
Werbung, Moritz Albrecht, Conny Stoffel
Presse, Alban Albrecht
Sekretariat, Idi Franzen
Spielerbetreuung, Franziska Zehnder, Susanne Brunner
Fotos, Foto Weis
Video, Hubert Manz
Näherinnen, Therese Imsand, Alice Karlen
Finanzen, Willy Eggs
Sponsoren/Inserate, Armin Kiechler
Reservation, Doris Müller
Kantine, Hans Volken
Platzanweisung, Emmeline Schmid
Hund, Svonka