2006
King Lear
2006
King Lear
Der alte König Lear will sein Reich an seine drei Töchter verteilen. Den grössten Teil soll diejenige erhalten, die ihn am meisten liebt. Cordelia, die Jüngste, ist trotz ihrer Liebe zu ihrem Vater zu einem Lippenbekenntnis nicht fähig. Der enttäuschte Vater enterbt und verstösst darauf seine Lieblingstochter. Er teilt das Land unter den zwei andern Töchtern, Goneril und Regan, auf. Beide jedoch behandeln ihn derart schlecht, dass er, dem Wahnsinn nahe, in die Heide flüchtet. Der Graf von Gloucester bringt König Lear zu seiner verstossenen Tochter Cordelia. Weil er Lear half, wird er auf Befehl Regans geblendet. Geführt von seinem einst verstossenen Sohn Edgar trifft der blinde Gloucester auf den wahnsinnigen Lear. Von Cordelia gepflegt, erwacht Lear aus seinem Wahn und erkennt die Wahrheit. Doch die Rivalitäten zwischen den Schwestern und deren Ehemännern nehmen kein Ende. Zuletzt stirbt König Lear neben der Leiche seiner ermordeten Tochter Cordelia.
Beschreibung
Des Königs Wunsch, sich seiner Macht zu entledigen, und seine fehlende Menschenkenntnis führen zur Katastrophe. Lear ist Opfer des unbegreiflichen Daseins. Ständiger Begleiter König Lears ist der Narr. Je mehr das Stück voranschreitet, umso mehr wandelt es sich von der Tragödie zur Groteske, zu einem Theater der Narren. Besonders in Zeiten grosser Erschütterungen, wenn die Werteordnung ein Trümmerhaufen ist und wenn man ange-sichts der «Foltern der Welt» nicht mehr an Gott, die Natur und die Geschichte appellieren kann, dann wird der Narr zur Hauptfigur des Theaters. Er wird zum ständigen Begleiter des vertriebenen Herrschers, des vertriebenen Würdenträgers und des vertriebenen Sohnes auf ihrer grausamen Wanderung durch die kalte Nacht, die die Erde bedeckt und die endlos ist. Durch jene «kalte Nacht», die in Shakespeares «König Lear» alle zu Narren und Irren macht.
Zum Autor
William shakespeare
«Er war wohl der größte Dichter unserer abendländischen Kultur, aber über ihn ist weit weniger bekannt als über viele seiner Zeitgenossen. Kein Brief überlebte ihn, und als er starb, reagierten die Intellektuellen seiner Zeit kaum. Was wir von ihm haben, ist ein unsterbliches Werk, ein paar Schriftsätze aus Prozessen, die er betrieb, und ein überaus nüchternes Testament, in dem er seiner Frau sein zweitbestes Bett vermachte. Es gibt ein oder zwei Abbilder von ihm, aber mit Sicherheit kann niemand sagen, ob das sensible, intelligente Gesicht auf ihnen wirklich Shakespeare wiedergibt.»
Aus «Will in der Welt» von Stephen Greenblatt
Beschreibung
Mutmaßliche Biografie
William Shakespeare wurde 1564 als Sohn eines gutsituierten Handschuhmachers in Stratford-upon-Avon geboren. Mit achtzehn heiratete er am 28. November 1582 die um acht Jahre ältere Gutstochter Anne Hathaway aus dem Nachbarort Shottery. Mit ihr zeugte er drei Kinder: Susanna (*1583) und die Zwillinge Hamnet und Judith (*1585). Vermutlich um 1587 ging William Shakespeare nach London und schloss sich dort als Dramatiker, Regisseur und Schauspieler einer der beiden führenden Londoner Theatertruppen an. Aus einem Pamphlet des Dramatikers Robert Greene (1558 - 1592) geht jedenfalls hervor, dass Shakespeare 1592 den literarisch Interessierten in London bekannt war. Zwei Jahre später trat er vor Königin Elisabeth I. auf. William Shakespeare starb am 23. April 1616 in Stratford-upon-Avon.
Mitwirkende
Lear, König von Britannien, Elmar Heinen
König von Frankreich, Marcel Theler
Herzog von Burgund, Martin Keller
Herzog von Cornwall, Regans Gatte, Fidelis Sonnentrücker
Herzog von Albany, Gonerils Gatte, Heinz Salzmann
Graf von Kent, Heinz Noti
Graf von Gloucester, Beat Nellen
Edgar, Gloucesters Sohn, Roman Bellwald
Edmund, Gloucesters unehelicher Bastard, Claudio Albrecht
Oswald, Gonerils Haushofmeister, Reinhard Jossen
Beschreibung
Oswald, Gonerils Haushofmeister, Reinhard Jossen
Narrenvolk, Markus Berchtold, Debora Ritz, Ingrid Weis
Edelmann, im Gefolge der Cordelia, Fidelis Sonnendrücker
Edelmann, im Gefolge von Lear, Franz-Josef Zurbriggen
Ein Herold, Martin Keller
Diener des Cornwall, Marcel Theler
Goneril, Carole Ritz-Barberi
Regan, Petra Schoepfer
Cordelia, Manuela Fux
Hauptmann, Offiziere, Diener, Soldaten und Gefolge, Markus Berchtold, Reinhard Jossen, Martin Keller, Fidelis Sonnentrücker, Marcel Theler, Franz-Josef Zurbriggen
Regie, Mani Wintsch
Regie-Mitarbeit, Marianne Heinen
Bühnenbild, Peter Bissegger
Dramaturgie, Bernadette Wintsch-Heinen
Übertragung in den Dialekt, Beat Heinen
Kostüme, Isabel Schumacher
Perkussion, Yvette Sullivan-Hutter und Beat Jaggy
Komposition und Einstudierung Narrenlieder, Javier Hagen
Souffleuse, Ellen Ruppen
Licht, Ralf Müller
Maske, Elsbeth Ruppen, Thildi Egger, Beatrice Eyer, Hanny Derendinger, Josiane Maesano, Marielle Ritz
Technischer Leiter, Anton Ruppen
Bühnenbau, OPRA Arbeitsmarktprogramm
Herstellung der Kostüme, Liliane Ambord, Nähatelier OPRA
Arbeitsmarktprogramm, Emmeline Schmid
OK-Präsident, Klaus Zurschmitten
Werbung, Matthias Bärenfaller, Theaterplatz Wallis
Plakat und Layout, visucom AG, Brig
Programmheft, Petra Schoepfer und Heinz Salzmann
Finanzen und Abendkasse, Willy Eggs
Catering, Rhoneköche unter der Leitung von Norbert Schwery
Requisiten und Spielerbetreuung, Franziska Zehnder
Platzchef, Werner Albrecht
Betreuung des Standes «Freunde der Bühne Mörel», Stefanie Ammann
Sekretariat, Claudia Jost
Mitglied des OK, Antonia Heinzen-Schalbetter
Mitglied des OK, Dr. Marcel Mangisch