2019
Väter und Söhne

21.10.2019

«Wer weiss schon, was die richtige Ordnung der Dinge ist.» Mit diesem Zitat von Nikolai Kirsanov am Ende des Stückes «Väter und Söhne» von Brian Friel ging mit unserer letzten Theatervorstellung ein Prozess zu Ende, der vor eineinhalb Jahren mit den Fragen begonnen hat: Was ist eigentlich eine «normale» Lebensweise? Normal für wen? Was ist, wenn ich anders bin? Wie gestaltet sich unser Zusammenleben, unser Miteinander, wenn nicht alle dieselben Vorstellungen vom Leben haben? Die Suche nach einem befriedigenden Leben, was ist das heute? Ist das für alle in gleichem Masse möglich? Schaffen Politik und Wirtschaft den Boden dafür?      

Wir durften auf dieser Reise unvergessliche Momente erleben. Dafür bedanken wir uns bei allen Beteiligten von ganzem Herzen.

Aber Theater entsteht erst wirklich, wenn Menschen zuschauen. Ein ganz grosser Dank geht daher an unsere zahlreichen Zuschauer, die mit eindrücklichem Interesse und grossem Einfühlungsvermögen dem Geschehen auf der Bühne gefolgt sind. Zuschauer von unterschiedlichster Couleur, von ganz jung bis ganz alt und alles dazwischen.

Einmal mehr hat sich unser Leitmotiv bestätigt.  

«Theater braucht ein starkes Anliegen, einen Grundgedanken, der über das einzelne Schicksal hinausgeht. Ohne politische Haltung zum Text, ohne eine tiefe Inspiration, ohne ein starkes Need, gibt es keinen Anlass, auf die Bühne zu gehen. Es ist dies die Pflicht des Künstlers, dieses Anliegen zu suchen.» (Nora Sonaini)

Setzt sich ein Ensemble, das immer auch ein Spiegel der Gesellschaft ist, mit diesen Themen auseinander, trifft es mitten ins Herz der Zuschauenden.

Das durften wir zutiefst erleben. Vielen Dank.

 

Bernadette Wintsch-Heinen

Mani Wintsch

Künstlerische Leitung Bühne Mörel

 

11.11.2019

Kritik zu Väter und Söhne im WB vom 11.11.

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22.12.2016

ANLIEGEN

 

«Theater: braucht ein starkes Anliegen, einen Grundgedanken der über das einzelne Schicksal hinausgeht. Ohne politische Haltung zum Text, ohne eine tiefe Inspiration, ohne ein starkes Need, gibt es keinen Anlass, auf die Bühne zu gehen. Es ist dies die Pflicht des Künstlers, dieses Anliegen zu suchen.» (Nora Somaini)

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16.10.2019

Der Anteil des Theaters an Gesellschaftlichen Prozessen

Ein Gesprach mit der Bühne Mörel

Rote Anneliese Oktober 2019

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22.12.2016

VÄTER UND SÖHNE
VON BRIAN FRIEL
NACH IWAN TURGENJEW

Bearbeitungen von Romanen, Geschichtsereignissen, Biografien haben heute einen festen Platz auf Bühnen im In- und Ausland. Bei dem so beliebten Grenzverkehr zwischen der erzählenden und der darstellenden Kunst gehen jedoch häufig die jeweils eigenen Qualitäten verloren – und zwar auf beiden Seiten. Nur in glücklichen Fällen gelingt die Liaison zwischen erzählender und dramatischer Kunst. «Väter und Söhne» dramatisiert von dem nordirischen Schriftsteller Brian Friel, weiterentwickelt von der Regisseurin Daniela Löffner und dem Dramaturgen David Heiligers am Deutschen Theater Berlin ist ein solcher Glücksfall. 

 

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22.12.2016

ZUM ROMAN
VON IWAN TURGENJEW

“We appes nitzt, chas bliibe. Wes nix nitzt, ewäg dermit“ Arkadji, 1. Szene „Väter und Söhne“

„Wozu festhalten an Idealen, an Werten? Ist doch alles falsche Romantik – also weg damit. Sie ziehen die gesamte gesellschaftliche Ordnung in Zweifel, sämtliche traditionellen Werte und Konventionen, die gesamte Kunst und Kultur, die Poesie und, ja, auch die Liebe. Von der bleibt nur der Sex.“ Die Freunde Basarow und Arkadi sind Teil einer Jugendbewegung, die Russland Mitte des 19. Jahrhunderts vom Kopf auf die Füsse stellen will. Basarow, Medizinstudent aus Petersburg ist Nihilist und als solcher Teil dieser radikal-liberalen Jugendbewegung. Als er seinen Freund Arkadi auf dessen Heimreise zum väterlichen Gut begleitet, verliebt er sich in die junge Witwe Anna- was ihn existenziell erschüttert. Sollten die alten Wahrheiten der Väter etwa noch gelten? Dies herauszufinden, offenbart sich Basarow nur ein einziger vernünftiger Weg: erst Konfrontation, dann Kollision.

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22.12.2016

Mitwirkende

 

Janusch Ittig Arkadij Nikolajitsch Kirsanow; Student
Benjamin Zeiter Jewgenij Wasiljew Bazarow; Student
Claudio Albrecht Nikolaj Petrowitsch Kirsanow; Arkadijs Vater, Gutsbesitzer
Sandro Giglio  Pawel Petrowitsch Kirsanow; Arkadijs Onkel, pensionierter Offizier
Elmar Heinen  Wasilij Iwanowitsch Bazarow; Jewgenijs Vater, pensionierter Militärarzt
Petra Schoepfer    Arina Wlasjewna Bazarow; Jewgenijs Mutter
Samira Locher   Fenitschka Fedosja Nikolajewna; Nikolajs Geliebte
Dunja Bumann  Anna Sergejewna Odinzowa; verwitwete Gutsbesitzerin
Danja Zehnder    Katerina Sergejewna; Annas Schwester
Marianne Heinen  Fürstin Olga; Annas Tante
Justine Jost  Dunjascha; Dienstmädchen bei den Kirsanows
Sebastian Kuonen Prokofjitsch; Kammerdiener bei den Kirsanows
Anouk Ittig   Anfissuschka; Dienerin bei den Kirsanows 
Sebastian Kuonen  Fedka; Aushilfsdiener bei den Bazarows
   
 Mani Wintsch Regie
Bernadette Wintsch-Heinen Regiemitarbeit
Sarah Taroni Bühne
Isabel Schumacher Kostüme
Bernadette Wintsch-Heinen Dramaturgie
Beat Heinen Übertragung in den Walliserdialekt
Antonia Heinzen Musikalische Einstudierung
Claudia Wyer Requisite
Valentin Stucky Licht
Ellen Ruppen Souffleuse
   

 

06.03.2019

IWAN TURGENJEW

Ist von Klassikern der russischen Literatur die Rede, fallen stets die Namen Tolstoi, Dostojewski und Tschechow, dabei gehört Turgenjew zum Besten, was die russische Literatur hervorgebracht hat.

«Mein Leben ist ein sehr einfaches gewesen. Ich bin am 9. November 1818 in Orel (in Russland) geboren.»

Turgenjew stammte aus einer der reichsten Adelsfamilien Russlands. Dem Gut der Familie war er, seiner Mutter wegen, die unausgeglichen und tyrannisch war, früh entflohen,. Sie herrschte über Tausende von Leibeigenen mit roher Gewalt – ein sadistisches Regime, das sich mit Selbstverständlichkeit auch auf die Erziehung der Kinder erstreckte. Es habe, erinnerte sich Turgenjew, keinen Tag in seiner Kindheit gegeben, an dem er nicht geprügelt worden sei.

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30.05.2019

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