1991
Georg Dandin / Der betrogene Ehemann
1991
Georg Dandin / Der betrogene Ehemann
«Georg Dandin» oder «Der betrogene Ehemann»
Komödie in drei Akten (1668). George Dandin, ein reicher Bauer, ist mit Angélique verheiratet, der Tochter des Landedelmannes von Sotenville. Aber zu seinem Kummer muss er feststellen, dass es ein grosser Fehler für einen Bauern war, eine Adlige zu heiraten. Angélique betrügt ihn offenkundig mit dem Vicomte Clitandre, weiss sich aber jedes Mal geschickt herauszureden, dass es Dandin nicht gelingt, sie vor ihren Eltern zu überführen.
Beschreibung
Und immer wieder hält die adlige Familie zusammen und lässt ihn seine mindere Abkunft spüren. Als Dandin seine Frau schliesslich bei einem nächtlichen Stelldichein im Garten mit Clitandre überrascht und die Eltern herbeirufen lässt, in dem sicheren Glauben, sie diesmal wirklich überführt zu haben, versteht es Angélique mit äusserster Geschicklichkeit, die Schuld auf Dandin überzuwälzen. Sie steht ihm zunächst ihren Fehltritt ein und bittet ihn um Verzeihung. Als Dandin diese nicht annehmen will, täuscht sie Selbstmord vor, lockt auf diese Weise Dandin aus dem Hause und schleicht sich selbst hinein. Als die Eltern kommen, zeiht sie Dandin der Trunksucht und des nächtlichen Bummelns. Der Schein spricht gegen ihn, und so muss Dandin sich abermals als Geschlagener bekennen und reumütig um Verzeigung bitten. Das oft zitierte «Tu l’as voulu, George Dandin» (Du hast es so gewollt), das der Bauer zu sich selbst sagt, heisst eigentlich «Vous l’avez voulu, George Dandin». (Reclams UB 550.)
Zum Autor
Molière
15.1.1622 – 17.2.1673
Molière, *15. Januar 1622 in Paris, 17. Februar 1673 in Paris. Jean Baptiste Poquelin war der älteste Sohn eines Hoftapezierers. Von 1636 bis 1641 besuchte er das vornehme Jesuitenkolleg Clermont in Paris. Auf die Nachfolge seines Vaters in dessen Stellung am Hofe verzichtete er.
Beschreibung
Für kurze Zeit studierte er Jura in Orléans, 1642 lernte er die Schauspielerin Madeleine Béjart kennen, gründete mit ihr und anderen 1643 das «L’Illustre Théâtre», den Vorläufer der «Comédie Française» und nannte sich seitdem Molière. Nach langjährigen Wanderfahrten (vorwiegend im Süden Frankreichs) konnte sich die Truppe schliesslich 1658 in Paris niederlassen, wo Molière den besonderen Schutz des Königs Ludwig XIV. genoss und wo ihm 1660 das «Théâtre du Palais Royal» übertragen wurde. In Paris entstanden die wichtigsten seiner Werke, vielfach umbrandet von Intrigen und Verleumdungen, vor allem im Zusammenhang mit dem «Tartuffe». Seit langem leidend, starb er 1673 unmittelbar nach einer Vorstellung des «Eingebildeten Kranken». Der Erzbischof von Paris untersagte das christliche Begräbnis, der König jedoch gestattete es.
Mitwirkende
George Dandin, ein reicher Bauer, Norbert Rittiner
Angélique, seine Frau, Ursula Schmidt
Herr von Sotenville, ein Landedelmann,
Angéliques Vater, Beat Imesch
Frau von Sotenville, seine Frau, Ruth Albrecht
Beschreibung
Clitandre, Angéliques Liebhaber, Werner Salzmann
Claudine, Angéliques Zofe, Rosanna Giglio
Lubin, ein Bauer in Clitandres Diensten, Daniel Albrecht
Colin, Knecht bei George Dandin, German Schön
Souffleuse, Regula Ritz
Maskenbild, Kosmetiksalon «Beau Visage» Augusta Briw, Fiesch
Fotos, Carole Ritz
Ton, Beleuchtung, Christoph Urdieux
Finanzen, Martin Imhof
Kantine, Hans Volken
Platzanweisung, Hermine Gundi
Sekretariat, Brigitte Schmidt
Bühnenbau, Emil Schwery, Paul Tenisch, Heinrich Schwery, Walter Ammann
Propaganda, Presse, Carole Ritz
Produktion, Marianne Heinen
Bühnenbild, Anton Mutter, Kunstmaler
Regie, Leopold Ritz
Ort und Zeit der Handlung
Vor dem Hause George Dandins, auf dem dem Lande, im 17. Jahrhundert, in Frankreich